Die EisenDosierungmit 2-wertigem Eisen:
Fe2+ + H2S ¾ ¾ ¾ ® FeS + 2H+
Eisen-II-Ion im Kanal: Zweiwertige Eisensalze bleiben in Lösung und reagieren nur im geringen Maß mit anderen Inhaltsstoffen. Die Reaktion mit Schwefel ist vorrangig. So bleibt das Eisen-II- Ion über eine lange Strecke in Lösung und kann sofort mit dem Sulfid reagieren sobald es gebildet wurde. So reicht nur eine einzige Dosierstelle aus um eine Kanalstrecke von mehreren Kilometern geruchsfrei zu halten. Ein Ausflocken und damit ein Absetzen in den Kanälen ist nur sehr gering und vernachlässigbar gegenüber anderen Inhaltsstoffen im Abwasserkanal. Sollte es zu einer Oxidation des 2-wertigen Eisenjons zu einem 3-Wertigen kommen ist der Einsatz von Eisen wiedersinnig, da in diesem Falle auch nicht die Gefahr der Schwefelwasserstoffbildung besteht. Im übrigen kann das entstehende Eisenhydroxid Fe(OH)3 ebenso zur Geruchsbekämpfung beitragen (siehe auch Eisenschlamm aus der Trinkwasseraufbereitung) wie in folgenden beschrieben.
Eisensulfid im Kanal: Immer wieder wird befürchtet, daß das gefällte Eisensulfid zu Ablagerungen im Kanal führt. Dies kann durch die Praxis eindeutig wiederlegt werden. Das wird aber auch klar, da das Eisensulfid sehr fein verteilt ladungsneutral im Wasser schwebt und keine Anstalten macht sich abzusetzen. Ein Becherglas mit Wasser und Eisensulfid beibt über Tage und Wochen als schwarzes Wasser stehn und bildet auch keine Klarphase. allerdings wird die Sielhaut, die sich nach kurzer Zeit um alles im Abwasser legt schwarz eingefärbt. Dies kann aber nicht als Ablagerung bezeichnet werden.
Die Eisen Dosiereung mit 3-wertigem Eisen:
2Fe3+ + 3H2S ¾ ¾ ¾ ® 2FeS + S + 6H+
Diese Gleichung teilt sich auf in zwei Reaktionen
1. Redoxreaktion:
2 Fe(OH)3 + H2S ¾¾® 2 Fe(OH)2 + S + H2O
2. Fällung:
2 Fe(OH)2 + 2 H2S ¾¾® 2 FeS + 2 H2O
K Beim Einsatz von 3-wertigen Eisen entsteht elementarer Schwefel
JEisen-II-salze reagieren 100% selektiv
JDurchläuft Eisensulfid (FeS) eine Oxidationsstufe (Biologische Stufe einer Kläranlage) wird es dort oxidiert und nimmt an der simultanen Phosphatfällung teil.
JEisensulfid (FeS) kann bedenkenlos zur Düngung von Pflanzen verwendet werden, da Ferredoxin (ein Eisen-Schwefel-Protein) für die Photosynthese von den Pflanzen gebildet werden muß.
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